Norbert Rose wurde am 8. Januar 1924 als ältester Sohn von Carl und Bella Rose in Borna geboren. Mit seinen Eltern und Geschwistern Ruth, Heinz und Manfred wohnte er in der Roßmarktschen Straße 32 über dem Bekleidungshaus „Britania“, das seine Eltern zusammen mit seinem Onkel Abraham aus Leipzig führten.
Norbert besuchte die Volksschule II (später Pestalozzi-Oberschule bzw. -Gymnasium). Aussage von Dieter Melzer (Klassenkamerad): „Norbert war nicht in das Klassengefüge integriert, er war immer sehr alleine. Jedoch nahm unser Klassenlehrer ,Benno' (Benndorf, Mitglied der NSDAP) ihn immer in Schutz, wenn seine Mitschüler anfingen ihn zu hänseln. Er sagte dann immer: ,Was sollen die Juden von uns Deutschen erzählen, wenn sie in den Osten gebracht werden.'“ Ein weiterer Augenzeuge (Paul Hammer) berichtet: "Eine schwache Erinnerung bleibt an einen Mitschüler Norbert Rose - nicht in unserer Klasse - , der ziemlich isoliert war, gehänselt wurde, weil seine Eltern Juden waren. So etwa ab 1936 ging er nicht mehr in unsere Schule."
Nach der Schule begann Norbert Rose eine Schlosserlehre in Berlin und arbeitete in der Accumulaturen-Fabrik Lux in der Klixstraße in Berlin (Reinickendorf-West). Mit großer Wahrscheinlichkeit war er als Zwangsarbeiter dort angestellt. Gewohnt hat er in der Hirtenstraße 1-2 (Berlin W15).
Am 3. Februar 1943 erfolgte die Deportation ins KZ Auschwitz. Danach gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm.
Norbert Rose (Familienarchiv Susan Davis)
Quellen:
Stadtarchiv Borna; Kartei Beantragung Reisepass 1936-38;
Bundesarchiv - Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945;
Briefverkehr Ruth Rose / Bürgermeister Erich Ulbricht 1945-1950 (Nachlass Ulbricht, Museum Borna);
www.zug-der-erinnerung.de - Ausarbeitung von Sandra Münch (Borna)
Hammer, Paul; Erinnerungen an die Schulzeit (Manuskript); Geithain, 1991 (Sammlung Museum Borna)