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Zedtlitz liegt etwa 3 km südlich von Borna an der B 95 und wurde erstmals 1190 als Cedeliz als Herrensitz erwähnt, dabei werden die Brüder Heinrich und Otto von Zedtlitz. als Reichsministeralien aufgeführt. Der Name führt auf das altsorbische Wort Sedlica zurück und bedeutet soviel wie „Wohnsitz, Siedlung“. Im Jahre 1494 wird mit dem Bau der Kirche begonnen, die später den barocken Turmaufbau erhielt, der ein weithin sichtbares Wahrzeichen des Dorfes ist. Ein weiteres Wahrzeichen ist das 1706 errichtete Schloss mit seiner Parkanlage, die heute noch botanische Raritäten aufweisen kann. Über viele Jahre gehörte das Schloss den Herren von Gladebeck, deren Wappen das Schlossportal ziert. Noch heute spricht man davon als 1840 der bekannte Opernkomponist Albert Lorzing hier weilte und dabei einem besonderen Jagderlebnis bewohnte, das später als Vorlage für die Oper „Der Wildschütz“ diente. Weit über ihre Grenzen wurde Zedtlitz für zwei Ausnahmesportler bekannt, die hier das Licht der Welt erblickten. Das ist zum einem Thomas Munkelt (Olympiasieger über 110 m Hürden 1980 in Moskau und mehrfacher Europa- und Weltmeister) und zum anderen Maic Malchow (Doppelweltmeister im Bahnradsprint 1980 in Mexico-City).
Plateka liegt gegenüber von Zedtlitz am linken Wyhraufer und wurde 1548 erstmals erwähnt. Spätere Schreibweisen waren Plattecke oder Plateka. Die genaue Namensbezeichnung durch die späte Nennung der Ortschaft lässt Fragen offen. Es könnte sein, dass sich der Name auf das altsorbische bloto „Sumpf“ zurückführen lässt. Platecka war immer landwirtschaftlich geprägt und immer abhängig von Zedtlitz. Über die Jahrhunderte ist Plateka immer klein und überschaulich geblieben und hatte 7 Gehöfte. Wenn auch seit 1872 die Eisenbahn an Plateka vorbeifuhr, die mit ihrer Zwölfbogenbrücke das Dorfbild prägte, erhielt Plateka erst 1950 einen Haltepunkt. Der Haltepunkt „Petergrube“ wurde für die Bergarbeiter der Nahen Braunkohlengruben eröffnet, da es keine besseren Anschlussmöglichkeiten gab. Nach der politischen Wende 1989 veränderte sich das Ortsbild drastisch. Für die ehemaligen Bewohner von Breunsdorf entstand eine neue Wohnsiedlung und im Norden in Richtung Raupenhain entstand die Eigenheimsiedlung „An der Schäferei“.
Raupenhain liegt zwar nur 1 km südlich von Borna, aber war trotzdem immer stärker mit Zedtlitz verbunden. Erstmals wird das kleine Straßendorf 1350 als Rupinhain erwähnt, was soviel heißt wie „Siedlung am oder im Wald, wo es Raupen gibt“. Diese Bezeichnung kommt aus dem mittelhochdeutschen. Raupenhain war immer zum Rittergut Zedtlitz lehnspflichtig, daher auch die enge Beziehung. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war das Dorf landwirtschaftlich geprägt, bis 1877 die Familie Hoese auf Raupenhainer Flur an der Altenburger Chaussee die Braunkohlengrube „Belohnung“ täufte. Damit begann endgültig das Braunkohlenzeitalter in unserer Region.