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Im Jahre 1948  wurden die beiden Gemeinden Neukirchen und Wyhra zu einer Gemeinde zusammengelegt.
Neukirchen erhebt sich am rechten Ufer der Wyhra. Erstmals wird Neukirchen 1350 als Nuenkirchen im Lehnbuch Friedrich des Strengen erwähnt. Der Ortsname ist von Deutscher Herkunft und bedeutet soviel wie „Siedlung an der neuen Kirche“.
Für das Jahr 1568 ist der Neubau der Kirche St. Laurentius erwähnt und dürfte damit zu einer der ältestes evangelichen Kirchenneubauten zählen. Das Dorf war über Jahrhunderte von der Landwirtschaft geprägt und hatte ein Rittergut, das zeitweise den Herren von Neustadt und von Draschwitz gehörte.
1887 hält das Industriezeitalter in Neukirchen Einzug. Der Leipziger Fabrikant Adolf Bleichert errichtet in unmittelbarer Nähe des Dorfes ein Braunkohlenwerk. Zu jener Zeit war es einer der modernsten der Region. Hier wurden auch erstmals Briketts gepresst. Noch heute kann man sich von dem impossanten Industriedenkmal ein Bild machen, wenn auch heute Zweckentfremdet, zieht das „Cult“ heute die Jugend zwischen Leipzig und Chemnitz an. Mit dem „Cult“ erhält Borna ein Kulturmagnet von besonderer Güte, das ein verdienst des langjährigen Terra-Cultura-Chefs Hartmut Rüffert ist, der unmüdlich an der Umsetzung von Idee war und noch ist.
Aus einem ehemaligen Tagebaurestloch  entstand der Harthsee, der ein beliebter Badesee der Umgebung ist. In den nächsten Jahren soll noch mehr zu einem atraktiven Naherholungsgebiet ausgebaut werden.
1958 wurde die LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) „8. Mai“ gegründet. Diese übernahm das vom Kreis geleitete ehmalige Rittergut, des weiteren wurde die Zedtlitzer LPG „Wyhra-Aue“ mit eingegliedert. Bei vielen Ernteschlachten stand die Neukirchner LPG an der Spitze im Kreis Borna.
Das Dorf Wyhra liegt am linken Ufer des gleichnamigen Flußes. Erstmals taucht der Name 1150 als Wira, später als Wyhra auf. Der Name stammt aus vorslawischer Zeit  und enthält zwei Wasserwörter. Zum einen uer- „feucht, nass“ und zum anderen aha „Wasser“.
Beim Dorf selbst handelt es sich wahrscheinlich um eine deutsche Siedlung. 1494 wurde die Kirche erbaut. Um 1550 hatte das Dorf 35 besessene Mann und 30 Inwohner die zusammen 32 Hufen Land besaßen. Die Wassermühle wird 1672 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Sie ist heute noch ein bedeutendes technisches Denkmal. Das Mahlwerk ist noch vorhanden und funktionstüchtig. Im Mühlengebäude war auch über viele Jahre der Gemeinderat untergebracht.
Mitte des 19. Jahrhunderts hält auch in Wyhra der Bergbau seinen Einzug. 1897 wird durch die „Grube Wyhra“ der erste Tagebau im Bornaer Revier erschlossen.  Trotzdem prägte weiterhin die Landwirtschaft das Bild der Ortschaft
Wer sich ein Eindruck von den bäuerlichen Leben auf dem Lande im 19. Jahrhundert machen will, dem empfiehlt sich ein Besuch in dem 1991 eröffneten Volkskundemuseum in einem ehemaligen Vierseitenhof, welches unter der Obhut des Heimatvereines des Borner Landes steht.
Desweiterern lohnt sich auch ein Besuch in dem seit kurzen eröffneten Feuerwehr-Museum im ehemaligen Gasthof Engelmann.