Eine Reise zu Bornas Gaststätten
Wir kamen einst mit der Eisenbahn im schönen Städtchen Borna an.
Zuerst gleich in die Bahnhofskneipe.
Essen, Trinken schmeckte bei Leibe.
Nun war'n wir froh und heiter und gingen gleich zum Sächsischen Reiter.
Glück Auf war nämlich viel zu weit, das schafften wir nicht in der Zeit.
Dann ging's schnurrstracks gerade aus zu dem berühmten Schweizerhaus.
Tüchtig haben wir hier gezecht und dabei viel Geld geblecht.
Es war noch früh am schönen Tag und Nante noch im Bett lag.
Da zogen wir den Brühl lang hin, flugs waren wir im Flohzirkus drin!
Eingeweihten ist 's bekannt, Steinerts Festsäle auch genannt.
Von hieraus ging 's dann mit „Juchhee“ hinüber in den Genfer See.
Mittags in der Sonnenhöh erreichten wir die Wilhelmshöh'!
Dort ging das Bier gerade aus, so zogen wir zum Schützenhaus.
Müllers Oskar, diese Größe, servierte gerade Grüne Klöße!
Noch was besseres tut uns ahnen, wir landeten in den drei Schwanen.
Nun war es aber noch zeitig, wir landeten in der Stadt Leipzig.
Im Kegeln haben wir viel Glück, als wir kamen zum Heiteren Blick.
Erst um die Ecke, dann gerade aus da steht zum Feldgärtner das Haus.
Jetzt lädt der Gasthof Altstadt ein, dort schmeckt das Bier auch ganz fein.
Ach, wurden uns die Knie weich, schwupp, hinein in die Königseich'!
Die Garküche war uns noch lieber, und unser Freund tanzt ein Schieber.
Der Zimmerhof war auch nicht weit, zu einem Schoppen sind wir bereit.
Wo heute ist das „Elegant“ man die Weinstube zum Reichstor für Offiziere fand.
Den schönsten Saal auf jeden Falle fanden wir in der Börsenhalle.
Dann schwankten wir an der Mauer lang und landeten bei Amelang.
„Bruder halt den Ochsen still, weil ich ihn jetzt schlagen will!“
„Bruder laß Du Gott nur walten, ich werde ihn schon stille halten.“
Da traf uns plötzlich ein toller Sturm, so flohen wir gleich in den Ölturm.
Haste Appetit auf einen Most, dann hinein in's Weiße Roß!
Von hier trabten wir gemach hin zur Bierstube Lauterbach.
Hier saß nur ein einzelner Zecher, drum rüber in den Goldenen Becher.
Von dort ging es in windesschnelle, hinüber in die Gute Quelle.
Der Goldene Stern hat gutes Bier, da tranken wir ein Gläschen hier.
Und nun kommt her und lauft schneller, wir sind ja schon am Ratskeller.
Kaffee Kirsten können wir nicht meiden, wir kauften feine Süßigkeiten.
Gegenüber im Blauen Hecht war das Bier auch gar nicht schlecht,
doch große Gläser sollten es sein, die nahmen wir im Posthörnchen ein.
Einen Rollmops dann zum Schluß servierte man uns im Gambrinus.
Als wir noch saßen bei Bier und Wein, da fiel uns die Erholung ein.
Bei Mutter Möllmer war's gemütlich, die hatte drinnen so was für sich.
Wir wären länger noch geblieben, doch winkte uns der Gasthof Liebe.
Stadt Altenburg hat noch Licht, den Deutschen Kaiser vergaßen wir nicht.
Gasthof Gnandorf besuchten wir nicht, denn bei Kunzens bricht man sich leicht das Genick.
Im Kaffee Haussmann kauften wir ein, „Bornsche Zwiebeln“ mußten es sein.
Der Wettiner Hof war uns zu fein, wir gingen nur in den Garten rein.
Wir waren lustig und nicht faul und kneipten dann beim guten Paul.
Wir konnten kaum noch gerade loofen, dennoch erreichten wir die drei Rosen.
Und als wir kamen zum Bahnhof naus, da fuhr der Zug zum Tempel raus!
Wir machten uns deshalb keine Sorg' und schwankten nach der Sachsenburg.
Doch nun wollten wir nicht mehr heim, es fiel uns ein das Sängerheim.
Da waren so hübsche Mädels, die lieben, so wurde einfach dageblieben!
Wir lebten in Saus und Braus und kamen aus Borna nicht raus!
Der Kneipen waren es allzuviel, man kam kaum klar in dem Gewühl.
Und kommen wir wieder mal in die Stadt, wollen mal sehen, wie viele Kneipen sie wohl dann noch hat?????